Geschichtliches zum Flugplatz Allstedt
Der Platz wurde ab 1955 errichtet und war bis 1992 Militärflugplatz der Fliegerkräfte der Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte. Anfangs wurde er als Reserve- und Ausweichflugplatz genutzt, meist von Jagd- und Jagdbomber Fliegereinheiten der in der DDR stationierten 16. Luftarmee, zum Beispiel, wenn deren Heimatbasen von Baumaßnahmen betroffen waren. Ab 1970 kamen Hubschrauber der sowjetischen Armeeflieger hinzu. Eine dauerhafte Belegung erfolgte ab 1967 mit der Stationierung des mit MiG-21R und Su-17 ausgerüsteten 294. ORAP (Selbstständiges Aufklärungsfliegerregiment). Ihm folgte als zweiter Hauptnutzer ab 1985 das mit Mi-8 und Mi-24 ausgestattete 225. OBWP (Selbstständiges Kampfhubschrauberregiment). Beide Einheiten blieben bis zum Mai 1991 in Allstedt. Ab 1972 wurde der Flugplatz zum turnusmäßigen Austausch von GSSD-Angehörigen genutzt und deshalb regelmäßig von Verkehrsflugzeugen der Aeroflot angeflogen. Im Juli 1991 wurde das Gelände den deutschen Behörden übergeben, die im Folgenden erhebliche Rückbaumaßnahmen durchführen ließen. So wurde unter anderem ab 1996 die für die Armeeangehörigen von 1966 bis 1968 errichtete Fliegersiedlung (Allstedt-2), bestehend aus 17 vier- bis fünfgeschossigen Plattenbauten nebst dazugehöriger Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten und einer Schule, komplett abgerissen und die 2500×60m Landebahn auf 1200m gekürzt.
Der Flugplatz verfügte über eine etwa 10,5 km lange Anschlussbahn zur Anlieferung von Material und Treibstoffen. Sie zweigte am Kilometer 17,40 von der Bahnstrecke Röblingen am See-Vitzenburg ab und verlief im Wesentlichen parallel zur heutigen Landesstraße 219, die aus topographischen Gründen dreimal gequert werden musste; der Ort Lodersleben wurde nördlich umfahren. Nahe der östlichen Flugplatzgrenze wendete sich die Bahnstrecke scharf nach Nordosten und endete im zum Flugplatz gehörenden Militärgelände zwischen den Ortschaften Winkel und Gatterstädt. Die mit schwerem Oberbau ausgestattete Bahn wurde erst nach dem Jahr 2000 abgebaut.
Ab 1995 erfolgte die zivile Nutzung als Sonderlandeplatz.
Heute werden ca. 8000 Flugbewegungen pro Jahr gezählt. Am Platz sind 26 Maschinen fest stationiert. Der Flugplatz Allstedt (EDBT) ist Trainingsplatz der Nationalmanschaft für Kunstflug.
Einmal im Jahr (immer Ende August) findet unser Flugplatzfest statt, an dem Sie Rundflüge vor Ort buchen und auch mal hinter die Kulissen schauen können.